Untersuchung der Grundlagen von ärztlichen Entscheidungsprozessen im Rentenantragsverfahren (HeP)

Projektleitung:Prof. Dr. Ernst von Kardorff, Dr. Heike Ohlbrecht
Wissenschaftliche MitarbeiterInnen:Dr. Dorothea Tegethoff, Dipl. Päd. (Rehab.) Susanne Bartel
Projektförderung:Gefördert durch die Deutsche Rentenversicherung Bund
Projektlaufzeit:01.08.2010 – 30.10.2011

Kurzbeschreibung

Gegenstand des Forschungsprojektes ist die Untersuchung der Grundlagen von ärztlichen Entscheidungsprozessen nach Aktenlage im Rentenantragsverfahren. Ärztliche Entscheidungsprozesse sind von besonderer Relevanz für die Frage, ob Versicherte Anspruch auf eine Erwerbsminderungsrente haben. Hierfür werden u. a. die medizinischen (persönlichen) Voraussetzungen für diese Leistung geprüft, indem der sozialmedizinische Sachverhalt aufgeklärt wird.
Der Fokus des Projekts liegt auf der Untersuchung so genannter intuitiver Faustregeln, auch Heuristiken benannt, die vor allem bei unvollständigen Informationen und/oder einem begrenzten Zeitbudget zum Einsatz kommen. Ziel ist es, latente Muster, Kriterien und Einflussfaktoren der Entscheidung zu identifizieren und in einen Kontext individueller, professionsspezifischer, organisationsbedingter und gesellschaftlicher Rahmenbedingungen zu stellen.
Die Datenerhebung und -auswertung erfolgt mittels unterschiedlicher Methoden der qualitativen Sozialforschung, u. a. Dokumentenanalyse, Shadowing und leitfadengestützte Interviews.

Die Studie steht damit im Kontext der auch international intensiv betriebenen Forschung zum sogenannten Medical Decision Making und zielt auf grundlegende Erkenntnisse zu Prozessen bereichsspezifischer Entscheidungsfindung.